Dieser Kurs gibt Einblick in den Schweizer Kriminalroman des 20. und 21. Jahrhunderts und erlaubt Einblick in seine medialen Transformationen. Als Paradebeispiel dient das diesbezüglich produktive Werk von Friedrich Glauser (1896-1938). Er gilt als einer der wichtigsten Krimi-Autoren der Schweiz, seine Krimis sind innerhalb des schweizerischen Kriminalroman-Schaffens Bestseller, sie inspirierten immer wieder zu Umarbeitungen als Hörspiele, Kinofilme und Graphic Novels durch den Zürcher Illustrator Hannes Binder. Im Zentrum des Seminars stehen die Romane „Wachtmeister Studer“, „Matto regiert“, ihre Verfilmungen unter der Regie von Leopold Lindtberg (1939 und 1946), die Comics und Graphic Novels von Hannes Binder sowie der Film „Glauser“ unter der Regie von Christoph Kühn (2012). – Unter der Leitung von David Kilian Beck findet parallel zum Seminar eine Ausstellung zu Hannes Binders Illustrationen von Glausers „Knarrenden Schuhen“ im Europe House London statt.
Blockseminar in drei Teilen zwischen September und Dezember.
Die Vorlesung führt in mittelalterliche Spieltypen sowohl aus der geistlichen wie der weltlichen deutschsprachigen Literatur ein, insbesondere auch in die strukturellen Besonderheiten des Nürnberger Fastnachtspiels ein. Dazu gehört auch eine Kontextualisierung der Aufführungssituation.
Im Sinne der Etymologie von griech. drama („Hände betätigen“, „körperlich agieren“) unternehmen wir eine gemeinsame Annäherung an die historische Aufführungspraxis. Die Lehrveranstaltung ist produktionsorientiert und soll zu einer kleinen szenischen Aufführung vor Publikum hinführen.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über den Textbestand der geistlichen und weltlichen Spiele im deutschen Sprachraum; die Reihe reicht von den Osterspielen über die zur Fastnachtszeit aufgeführten Spiele (Jahreszeitenspiele, Neidhartspiele, Nürnberger Fastnachtspiele) und die politischen Spiele bis zu den Weihnachts- und Weltgerichtsspielen. Zweitens soll Einblick in die historische Aufführungspraxis sowie ein Überblick über moderne Inszenierungen mittelalterlicher Bühnentexte gegeben werden. Drittens sollen forschungsgeschichtliche Schnittstellen zwischen Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft vorgestellt werden.
Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts sind erste spirituelle Anleitungs- und Verkündigungstexte überliefert, die Frauen mit monastischer Lebensform in die literarische Kommunikation integrieren. Bislang waren sie weder als Autorinnen noch als Leserinnen eines für sie exklusiv verfaßten Texts fassbar geworden, fortan aber werden sie es bleiben. Unser Textkorpus steckt ein Diskussionsfeld für das Seminar ab, in dessen Zentrum folgende Fragen stehen: Textbegriff und Autorschaft – favorisierte Textsorten und ihr Sozialkontext – Poetik mystischer Texte – Volkssprache und Theologie – Autorität und Geschlecht – Offenbarung und Verheimlichung.
Im Zentrum des Seminars steht der Schweizer Arzt und Laientheologe Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493-1541) und zeichentheoretische, politische und religiöse Voraussetzungen seiner Erkenntnislehre. Sein BUCH VON DER ERKANTNUS (hier beschäftigen wir uns uns insbesondere mit der Mikrokosmos-Makrokosmos-Lehre) sowie die beiden gynäkologischen Schriften DE CADUCO MATRICIS (1530) und DE MATRICE (1531), die als eine in höchst polemischem Ton gehaltene Replik auf die zeitgenössische Medizin verstanden werden können, bilden das Textkorpus für das Seminar.
Zwei der schlesischen Trauerspiel-Autoren im 17. Jahrhundert haben auf den „Schau-Platz“ des Lebens – die Bühne – Königinnen gestellt, welche in ihrer (nicht allein politischen) Integrität von außen bedrängt werden und schliesslich der Übermacht männlicher Herrscher unterliegen. Andreas Gryphius (1616-1664) und Daniel Caspar von Lohenstein (1635-1683). Im Kolloquium lesen und diskutieren wir CATHARINA VON GEORGIEN (Erstdruck 1657) und SOPHONISBE (Uraufführung 1669, Erstdruck 1680).
Vorlesung: Moderne Schweizer Literatur (19. und 20. Jh.)
Seminar: Realismus in der Schweiz
Kolloquium: Wissenschaftliches Schreiben